
Es vermittelt nach der Behandlung, ein angenehmes Wohlbefinden, kann aber manchmal, für kurze Zeit, eine negative Reaktion auslösen.
Das Herz schlägt spürbar, die Haut empfindet Wärme und Kälte, die Zunge unterscheidet Kaffee von Coca-Cola: Schon Kinder wissen, wie diese Organe arbeiten. Im Gegensatz dazu nimmt man das Lymphsystem kaum wahr es sei denn, die Lymphknoten machen wegen einer Mandelentzündung mit heftiger Schwellung auf sich aufmerksam.
Bei der Lymphdrainage rückt das Lymphsystem aber in den Vordergrund. Das Wort «Drainage» stammt ursprünglich aus dem gärtnerischen Sprachgebrauch: Um den Boden trockenzulegen, werden in ein bis zwei Metern Tiefe Röhren verlegt, die mit Löchern versehen sind. In diesen Röhren sammelt sich, der Schwerkraft folgend, überschüssiges Bodenwasser und fliesst ab.
Die Lymphgefässe haben eine ähnliche Funktion, denn sie sammeln das überflüssige Wasser zwischen den Zellen auf. Die Lymphgefässe beginnen mit feinen Kapillaren im Gewebe und vereinigen sich zu immer grösseren Gefässen. Diese münden in Höhe des Schlüsselbeins in den Blutkreislauf. Um die Lymphflüssigkeit auch vom grossen Zeh noch bis in Schulterhöhe transportieren zu können, sind die Lymphgefässe durch Ventilklappen in Abschnitte unterteilt. Sie heissen «Lymphherzen», weil sie eigene Pumpbewegungen ausführen. Muskelbewegung und Atmung unterstützen die Arbeit der Lymphherzen.
Doch wie kommt überhaupt Wasser ins Gewebe? Um beim gärtnerischen Vergleich zu bleiben: Blumen würde es nichts nützen, wenn das Wasser im geschlossenen Gartenschlauch durchs Beet liefe, um dann wieder in der Hauswand zu verschwinden. Entsprechend wäre auch ein wasserdichter Blutkreislauf wenig sinnvoll. Deshalb verlässt ein Teil der Blutflüssigkeit die Blutbahn, um Zellen und Zellzwischenräume mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Die Undichte des Blutkreislaufs beginnt dort, wo das Blut seinen Rückweg zum Herzen beginnt: in den Arterien- und Venenkapillaren. Über letztere gelangt die Gewebeflüssigkeit wieder in den Kreislauf allerdings nur zu 90 Prozent.
Die Lymphkapillaren nehmen die restlichen zehn Prozent auf, die so genannte Lymphe (das lateinische Wort «lympha» bedeutet «klares Wasser»). Mit der Lymphe werden auch Stoffwechselrückstände, Trümmer abgestorbener Zellen, überwältigte Viren und Bakterien, Fremdstoffe sowie Krebszellen abtransportiert. Bevor die Lymphe wieder in den Blutkreislauf eintritt, durchfliesst sie die etwa 600 Lymphknoten und wird dort gereinigt. Das Immunsystem nutzt diese körpereigenen Kläranlagen, um die Abwehr gegen allfällig eingeschwemmte Erreger oder Krebszellen anzukurbeln.
Die komplizierte Entwässerungstechnik steht in einem empfindlichen Gleichgewicht. Wird es gestört, lagert sich Wasser im Gewebe ab. Und mit ihm bleiben auch die Abfälle im Bindegewebe zurück, die normalerweise mit der Lymphe entfernt werden. Das macht die Haut auf die Dauer dünner, weniger elastisch, empfindlicher für Infektionen und kann die Heilung von Verletzungen verzögern. Hier setzt die manuelle Lymphdrainage ein. Sie bewirkt, was im Boden die Schwerkraft übernimmt: Überschüssige Flüssigkeit wird in die «Drainagerohre», die Lymphgefässe, befördert.
Eine Lymphdrainage kann dabei helfen, Allergien, Akne, Tränensäcke und Zellulitis zu bessern oder Narben weicher und weniger sichtbar zu machen. Auch schwere, aufgedunsene Beine, unter denen Schwangere häufig leiden, lassen sich behandeln. Und während einer Abmagerungskur bleibt die Haut dank Lymphdrainage straffer.
Behandelt werden kann der gesamte Körper oder auch nur einzelne Partien. In jedem Fall beginnt die Massage jedoch am Rumpf und setzt sich dann nach aussen fort bis zu Kopf, Armen und Beinen. Die durchschnittliche Dauer einer manuellen Lymphdrainage beträgt etwa eine halbe bis eine Stunde.
Die Lymphdrainage hat nichts gemein mit der klassischen Massage, bei der die Masseuse kräftig knetet, klopft und walkt. Bei der Lymphdrainage arbeitet die Therapeutin sehr langsam, etwa im Rhythmus des Herzschlags. Der ausgeübte Druck ist so sanft, dass die Lymphdrainage normalerweise nicht einmal Rötungen auf der Haut hinterlässt.
Mit Kreis-, Dreh- und Pumpbewegungen der flach aufgelegten Finger oder Handflächen wird die Haut gegen die Unterhaut verschoben. So entleeren sich die dazwischen liegenden Lymphgefässe in Richtung der Lymphknoten, und die Pumpbewegungen der Lymphgefässe werden verstärkt. Sogar einige Stunden nach der Massage nehmen die Lymphkapillaren noch mehr Flüssigkeit auf als vorher. Die Lymphdrainage hat auch eine entspannende Wirkung. Denn sie wirkt auf jenen Teil des vegetativen Nervensystems, der Schlaf und Erholung steuert.
Die Emmett Technique ist eine erstaunlich sanfte und einfühlsame Muskelentspannungs-Technik, bei der leichter Druck, auf spezifischen Emmettpunkten, ausgeführt wird, um Schmerzen und Unbehagen zu lindern, Bewegung zu erweitern oder Verspannungen und Einschränkungen zu lösen. Dadurch kommen die inneren und äußeren Organsysteme des Körpers wieder in Balance und die Lebensqualität steigt.
Die EMMETT Technique benutzt die Haut wie einen Touchscreen. Ein – wie Ross findet – treffender Vergleich. Denn auf einer Berührungsscheibe wird zum starten einer Applikation ebenso kaum Druck mit dem Finger aufgewendet. Eine sanfte Berührung reicht aus um eine AKTIVIERUNG in Gang zu setzen.
Der EMMETT Technique Anwender setzt direkte Impulse über das umhüllende Bindegewebe (Faszie), das jedes Organ und jede Zelle in unserem Körper umgibt und die außergewöhnliche Eigenschaft hat, Reize zu leiten.
Während ein sanfter Druck am Bindegewebe an spezifischen Stellen von Muskeln und Sehnen gehalten wird, können sich Blockaden lösen und der Körper findet in kürzester Zeit sein Gleichgewicht wieder.
Das Nervensystem leitet die Faszienstimulation an das Gehirn weiter, welches korrigierende Impulse in die gesamte Körperregion aussendet. Blockaden können sich somit lösen, damit der Körper in kürzester Zeit sein Gleichgewicht wieder findet.
Eine EMMETT Anwendung kann sitzend, stehend oder liegend, direkt auf der Haut, oder durch leichte Kleidung durchgeführt werden.
Die Sitzungdauer ist individuell, nach Gegebenheiten als einzelne Anwendung, oder kombiniert mit einer Entspannungsmassage oder anderen Therapieformen.
Bei der Behandlung wird ein elastisches Band mit Zug um eine Extremität gewickelt. Dabei wird das Gewebe für etwa 2 Minuten durch das Band komprimiert und die Strukturen mit passiver, assistiver oder aktiver Bewegung angesteuert. Sobald das Band gelöst wird, ist eine Verbesserung der Beweglichkeit sowie eine Schmerzlinderung zu spüren.
Doch wie kommt es zu diesem Effekt? Wir beleuchten die Hintergründe.
Ziel einer Flossingbehandlung ist in erster Linie eine Bewegungserweiterung und Schmerzlinderung. Das wird erreicht, indem die Mobilität der Gelenke, Muskeln, Haut, Faszien und des Gewebes trainiert wird. Ferner wird durch den Druck eine Ödemminderung erreicht, sowie im Anschluss eine Mehrdurchblutung, die den Austausch der Gewebsflüssigkeit positiv beeinflusst. Bei einem Ödem erreicht nährstoffreiche Flüssigkeit durch den verminderten Gewebswasseraustausch die belasteten Strukturen häufig nicht. Es kann also keine optimale Gewebsversorgung gewährleistet werden. Dieses Problem kann mit Flossing behandelt werden.
Flossing besitzt vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Bei akuten Verletzungen ist allerdings zur Vorsicht geraten. Die Behandlung sollte dann nur von Fachpersonal durchgeführt werden.
Das Latex-Band hat eine Länge von 2 m und ist 5 cm breit. Je nach Anwendungsgebiet sind auch schmalere Bänder, beispielsweise für Anwendungen an Fingern oder längere Bänder für Anwendungen an großflächigen Partien wie dem Oberschenkel, verfügbar. Die Bänder sind in einer Stärke von 0,8 mm bis 1,5 mm erhältlich.
Unabhängig von der Bandstärke spielt der Zug, mit dem das Band auf der Haut fixiert wird, die entscheidende Rolle. Dieser variiert je nach Behandlungsfortschritt und Patientenempfinden. Das Flossband wird von distal nach proximal mit einem Zug von 50-90% um die Extremität gewickelt.
Alle Anwendungen mit dem Flossband haben eines gemeinsam: die Behandlung wird als recht unangenehm empfunden. Der Grund dafür liegt in der Methode bzw. den Auswirkungen auf das Areal. Denn durch den Druck und Zug des Latexbandes auf der Haut (Stimulation der Mechanorezeptoren), werden die Gewebsschichten aneinandergepresst und verschoben, die alte Gewebsflüssigkeit ausgepresst sowie der venöse Rückfluss unterbrochen und die arterielle Versorgung gehemmt. Dieser Zustand, kombiniert mit Bewegung, ist sehr unangenehm und kann zu Hämatomen oder Quaddelbildung führen.
Eine Schwedische Massage dient dazu, die Muskeln, Sehnen, Bänder und Gewebe tiefgreifend zu bearbeiten. Wie der Name bereits verrät, wurde sie in Schweden erfunden. Der Militärarzt Per Henrik Ling suchte im 19. Jahrhundert nach einer Methode, um den ausgelaugten Soldaten des schwedischen Militärs wieder zu Kraft und Ausdauer verhelfen zu können. So entwickelte er die Schwedische Massage, die heute weltweit auch als “Klassische Massage” bezeichnet wird.
Die Schwedische Massage kombiniert verschiedene Grifftechniken miteinander. Massiert werden grundsätzlich die Füße und Beine, der obere Teil des Gesäßes, der Rücken, die Nacken-Schulterpartie und die Arme. Ausgespart werden der Kopf und der vordere Oberkörper. Ziel der Schwedischen Massage ist es, den Körper von Verhärtungen und Verspannungen zu befreien. Durch die kräftigen Berührungen kann eine intensive Mobilisation und Durchblutung der bearbeiteten Körperpartien erreicht werden.
Die kreisenden und drückenden Bewegungen stimulieren die tieferliegenden Gewebsschichten. So regt die Schwedische Massage vor allem den Blutfluss an, was für viele Patienten als entlastend empfunden wird. Durch das Klopfen und Walken wird das Nervensystem entspannt und die Lymphe kann besser abfließen. Daher wird die Schwedische Massage sehr gerne zur Nachsorge bei intensiven sportlichen Betätigungen angewandt.
Hier kann sie Muskelverhärtungen vorbeugen und zu einem schnelleren Abtransport von Giftstoffen führen. Ferner wird sie bei rheumatischen Erkrankungen eingesetzt, um Muskeln und Gelenke beweglich zu halten. Bei Arthrosen, Krämpfen, Migräne-Attacken oder Spannungskopfschmerzen kann sie ebenfalls zu therapeutischen Zwecken herangezogen werden. Sie wirkt sich positiv auf den gesamten Stoffwechsel aus und kann die Selbstheilungskräfte ankurbeln.
Diese Form der Massage ist sehr intensiv. Es kann bereits während der Massage zu einer Schmerzzunahme kommen, was häufig sogar therapeutisch gewünscht ist. Auch können nach der Schwedischen Massage muskelkaterartige Symptome auftreten. Die Wirksamkeit der Schwedischen Massage ist vor allem bei Erkrankungen des Bewegungsapparates durch Studien gut belegt. Deshalb kann sie als begleitende Therapiemaßnahme von den Krankenkassen übernommen werden.
Der Patient kann sich bei der Auswahl eines passenden Therapeuten an den staatlich geschützten Berufsbezeichnungen “Masseur und medizinischer Bademeister” oder “Physiotherapeut” orientieren. Diese zeigen eine entsprechend fundierte Ausbildung an. Die Schwedische Massage darf allerdings nicht bei Tumoren, Ödemen und akuten Entzündungen durchgeführt werden.